Bei den Schultergelenkinstabilitäten unterscheidet man solche, die als Unfallfolge nach Auskugeln (traumatische Luxation, sehr häufig) oder anlagebedingt durch schwache Haltebänder (habituelle Luxation, selten) bedingt sind. Aufgrund des sehr hohen Risikos von wiederholten Luxationen und der damit verbundenen Schädigung des Schultergelenkes wird zunehmend die frühzeitige Stabilisierung des Schultergelenkes empfohlen. Hierbei erzielen arthroskopische oder offene Stabilisationsverfahren mit Refixation des abgerissenen Pfannenrandes und Kapselrekonstruktionen vor allem bei den sehr häufig unfallbedingten Instabilitäten ausgezeichnete Langzeitresultate. Die habituelle Luxation (mehrfaches Auskugeln der Schulter auch bei harmlosen Bewegungen) stellt einen erheblichen Gefährdungsfaktor im Alltag, bei Bedienung von Maschinen und im Sport dar. Daher ist bei habitueller Luxation die arthroskopische oder offene Kapselrekonstruktion (Kapselshift nach Neer) meist das Mittel der Wahl. Hierbei wird bei der arthroskopischen Stabilisation eine Schrumpfung der gedehnten Kapsel durch Anwendung des Holmium- Lasers oder durch moderne Hochfrequenz-Elektrogeräte induziert. Die Ergebnisse dieser Therapie sind sehr vielversprechend. Arthroskopische Verfahren haben wie auch die offenen Operationen das Ziel, den abgerissenen Pfannenrand wieder anzunähen. Neben Nahtmaterial, z. B. an Ankersystemen befestigt, können auch Dübel aus resorbierbaren Materialen verwendet werden.
Schulteroperationen sollten stationär oder zumindest unter erweiterter postoperativer Betreuung stattfinden. Zum verabredeten Zeitpunkt sollten Sie sich dann abholen lassen, denn Sie dürfen noch nicht selbst Autofahren.
Zu Hause mit einem trockenen Eisbeutel mehrmals pro Tag für ca. 15 Min. kühlen. Meist haben wir Ihnen den Arm in einem Verband an den Körper angelegt, welchen Sie zu Hause je nach Nachbehandlungsvorschrift ablegen können.
Mephadolor®- oder Voltaren®-Tabletten à 50 mg sollten Sie etwa 2 Wochen lang in der Dosierung 2–3-mal 1 Tablette pro Tag einnehmen.
Bis zur vollen Mobilisation Fragmin® oder Fraxiparin® in die Bauchhaut injizieren, wie es Ihnen vom Pflegepersonal gezeigt wird.
Verbandwechsel erfolgen etwa 1–2-mal wöchentlich beim Hausarzt oder in unserer Praxis. Duschen ist erlaubt, die Fäden nach 12–14 Tagen entfernen lassen.
Halten Sie sich bitte an die vorgegebene Zeit der Ruhigstellung und limitierten Übung.
Bitte halten Sie sich an die bei uns oder den mitbehandelnden Ärzten vereinbarten Kontrolltermine, da jede Schulteroperation eine individuelle Genesung durchläuft und eine sensible und konsequente Nachbehandlung erfordert. Werden Sie nicht ungeduldig, denn auch 3–5 Wochen nach der OP sind Restbeschwerden je nach Schwere der Schulterdegeneration noch häufig. In regelmässigen Abständen möchten wir Sie gerne selbst in unserem Zentrum für Orthopädische Chirurgie untersuchen, um einen optimalen Heilungsverlauf zu gewährleisten.
Arthroskopische Schritte einer Schulterstabilisationsoperation